Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. (1.Johannes 5,4c)
An manchen Tagen mag man nur noch die Tür hinter sich verschließen. Die Welt muss draußen bleiben. Die täglichen Kämpfe haben alle Kraft verzehrt. Siege? Fehlanzeige.
Die Nachrichten von Fronten an Kriegen und Krisen lassen Wunschbilder aufsteigen. Sie zeigen Superkräfte und Helden, die jede Katastrophe überwinden und alle Feinde aus dem Weg räumen zu dramatischer Musik. Danach noch ein beruhigender, glücklicher Ausklang vor dem Abspann und ein letzter Schluck aus dem abendlichen Glas. Natürlich gibt es am nächsten Morgen gewohnte Meldungen von weiter steigenden Temperaturen, von Bombenopfern der Nacht, vielleicht noch ein irrwitziges Dekret aus dem wilden Westen. Danach der gewohnte Kampf gegen To-Do-Listen, Kollegen, Katastrophen und gegen die alternden Kräfte im Körper.
An manchen Tagen hilft die Erinnerung: Wir leben in einer unerlösten Welt. Aber wir leben in einer Welt nach der Auferstehung Jesu Christi. Belebende Kräfte durchströmen die Wirklichkeit. Mit ihnen schafft Gott Leben aus Tod. Neue Ideen und Mut erweckt er mit seinem lebendigen Geist. Es ist jedes Mal ein kleiner und manchmal ein großer Sieg, wenn die Müdigkeit und Niedergeschlagenheit in mir überwunden werden.
Wohl denen, die rechtzeitig merken, wann man die Tür hinter sich verschließen muss. Dann braucht es Zeit und Ruhe, um sich vom Geist anrühren zu lassen. Auferweckung braucht eine Weile und Stille. Im wachsenden Vertrauen öffnen sich Fenster und Türen zur Welt. In den Schritten nach draußen sucht der Blick nach inspirierenden Spuren des Geistes, nach keimenden Möglichkeiten zwischen To-Do-Listen, beruflichen Anforderungen und den schmerzlichen Grenzen von Körper und Geist. Diese Keimlinge sind da. Unser Glaube hat die Welt überwunden. Der Auferweckte ist mitten unter uns in dieser Welt.