Letzter Sonntag nach Epiphanias (und Lichtmess) - 02. Februar 2025

Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jesaja 60,2)

Enttäuschte Hoffnung. Es bleibt Nacht. Finsternis. Eigentlich sollte das weihnachtliche Licht der Nacht ein Ende machen. Ein für alle Mal. Ein Ende der Nacht.

Das Licht des Lebens ist zur Welt gekommen. Gott ist zur Welt gekommen, damit es ein Ende hat mit aller Ungerechtigkeit. Was besingt Maria nicht alles in ihrem Magnifikat? Alles anders. Ein paar Wochen nach Weihnachten? Alles beim Alten. Oder etwa nicht? Hat sich in der Welt denn etwas verändert? Spüren Sie etwas davon, dass der weihnachtliche Glanz noch weiter in die Welt strahlt und wirkt und verändert? Licht mitten in der Nacht? Hoffnung wider den Augenschein? Was lässt sich davon spüren am Beginn des neuen Jahres? Es muss doch etwas anders werden. Wann, wenn nicht jetzt?

Mehr Licht angesichts der Finsternis, die Menschen Jahr für Jahr, im letzten Jahr und auch im frischen neuen Jahr in der Welt verbreiten. Mehr Licht verheißt der Wochenspruch für die neue Woche. Er nimmt das weihnachtliche Licht auf und versucht es über die feierlichen Festtage hinaus in unsere Welt hineinleuchten zu lassen. Ursprünglich sind die Worte aus dem Propheten Jesaja für die Stadt Jerusalem bestimmt. Dort soll der Herr aufgehen und seine Herrlichkeit leuchten. Ausgerechnet dort. Wer kann sich noch daran erinnern, dass dieser Landstrich, diese Stadt ein Ort des Friedens ist?

Alle Jahre wieder. Alle Jahre aufs Neue leben wir von der Hoffnung. Dass es ein Ende hat mit aller Gewalt, aller Niedertracht, allem blutigen Streit um eine nie zu gewinnende Wahrheit. Alle Jahre wieder. Die Verheißung Gottes besteht. Sein Wort bringt Licht in die Dunkelheit. In jene in Israel. In jene auf der Welt. In jene in meinem Leben. Hoffen und vertrauen darauf, dass es Licht wird und hell wird und auch bleibt – inmitten der Finsternis. Dazu ermutigt der Wochenspruch für die neue Woche.

Ein gesegnetes Wochenende und eine gute Woche wünscht Ihnen

Pfarrer Achim Gerber