Ostersonntag - 20. April 2025

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. (Offenbarung 1,18)

Tod und Leben, Vergänglichkeit und Ewigkeit bestimmen unsere Existenz, bewegen sie und halten sie in Atem. „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, Gott“, betet der Kirchenvater Augustinus. Ich spüre in seinen Worten eine heilsame Unruhe, kein ungutes Getriebensein und zielloses Herumirren. 

Die Ruhe, die er ersehnt, gleicht dem Ankommen am Ziel als letzte Erfüllung und Geborgenheit, dorthin führen meine Wege. Als innerer Antrieb gehören Suchen und Fragen zum Leben, eine kreative Unruhe, die mich nicht festhält. Ich muss, ich darf weitergehen, neue Wege, Neuland erkunden. 

„Es ist noch eine Ruhe vorhanden“, sie steht noch aus (Hebräer 4,9). Dieser Ausblick gibt meinem Leben einen ganz anderen Blick auf meine Irrwege, Leiderfahrungen und meine Angst vor dem unausweichlichen Tod. Der Seher Johannes stellt uns Jesus Christus vor Augen, der über unser irdisches Leben hinausschaut. Denn Jesus starb, war tot, und er hat den Tod überwunden, ist lebendig, hat sogar „die Schlüssel des Todes und der Hölle“. Der Auferstandene legt Johannes die Hand auf und ruft – wie einst seinen Jüngern auf dem stürmenden See (Johannes 6,20) – aus der Ewigkeit in die Todeswelt das „Fürchte dich nicht“ (Offenbarung 1,17) hinein. 

Den todbringenden und lebensfeindlichen Mächten sind die Schlüssel aus der Hand gerissen. Jetzt hat Christus, der Leben bringende und dem Leben liebevoll zugewandte Messias, die Schlüsselgewalt. Die Türen zu den Todeswelten sind verriegelt, die Tür zum Leben ist aufgetan (Offenbarung 3,8). Der Auferstandene legt Johannes ans Herz, aufzuschreiben, was er gesehen hat (Offenbarung 1,19). Seither ist es „festgeschrieben“, damit es gelesen und gehört wird, immer wieder, jeden Tag neu, und wir uns einstimmen auf das österliche Leben.