Trinitatis - 15. Juni 2025

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. (2. Korinther 13,13)

Trinitatis? Was bitte ist das? Das fragte sie mich entgeistert. Wahrscheinlich irgendetwas Kircheninternes! Ein Name halt. Mit mir hat das wohl nichts zu tun? Ihre Frage, als ich bei der Geburtstagsfeier den Sonntag erwähnte. Trinitatis. Ein schwieriges Wort, und noch schwieriger der Hintergrund : die Dreieinigkeit Gottes. Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, auch heilige Geistkraft genannt.

Gott ist das alles? Drei in einer Person? Maler haben sich immer wieder in der Darstellung der Dreifaltigkeit versucht. Berühmt die russische Ikone der Heiligen Dreifaltigkeit von Rubljow. Das übersteigt ja auch unsere Vorstellungskraft. Aber ist da nicht schon etwas Wesentliches gesagt? Gott ist mehr, als wir denken können.

Kirchgänger sind vertraut mit diesen Worten. Wir hören den Zuspruch am Beginn eines Gottesdienstes oder als Kanzelgruß zu Beginn der Predigt. Hören wir die Worte nur oder glauben wir diesem Zuspruch?

Jesus nennt Gott Vater, Abba. Er ruft ihn immer wieder an, sucht seine Nähe in der Einsamkeit der Wüste oder auf dem Berg. In größter Verlassenheit und Not wendet er sich an den Vater. Gott ist der Sohn, der uns Menschen so nahekommt. Durch ihn können auch wir Gott Vater nennen. Durch sein Menschsein erfahren wir die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes, können diesen unbegreiflichen Gott, den Schöpfer all dessen, was uns umgibt, Vater nennen. Wir, als seine Geschöpfe, sind von Gott angesehen. Er schenkt uns Einheit, auch wenn wir verschieden sind. Paulus sagt: Es gibt verschiedene Gaben, aber es ist ein Geist. In einer Zeit, von der es heißt, dass die Gesellschaft sich immer mehr aufspaltet, brauchen wir diesen Geist, der uns wieder zusammenführt.

Gott ist Heiliger Geist, der uns nicht aus dem Auge verliert. Er sucht die Beziehung zu uns. Es sind geschenkte Augenblicke, wenn wir erkennen, da ist etwas am Werk, das ist größer als ich. Wenn wir begreifen, das ist kein Zufall, kein blindes Schicksal. Es ist Gnade, Gottes Geschenk.